#Referendariat

Überlebenstipps fürs erste Jahr

8 min Lesedauer | 25.01.2024 | Gudrun

Zusammenfassung

Dein erstes Jahr als Lehrerin oder Lehrer ist eine besonders spannende und herausfordernde Zeit. Alles ist neu. Wir möchten dich unterstützen und begleiten. Mit diesen 7 Überlebenstipps schaffst du das erste Dienstjahr locker!

12_Übrlebenstipps-1200x628.jpg

Dein erstes Jahr als Lehrerin oder Lehrer ist eine große Aufgabe. Neben den täglichen Herausforderungen im Klassenzimmer und dem Einfinden in das Team musst du dich auch noch in die Unterrichtsplanung einarbeiten. Wir haben uns den Herausforderungen, die dich im ersten Jahr erwarten angenommen und wollen dich dabei unterstützen und begleiten. Mit diesen 7 Überlebenstipps schaffst du das erste Dienstjahr locker!

 

1. Zeiteinteilung

Bleib am Ball und versuche nichts aufzuschieben! Es wird erfahrungsgemäß täglich etwas hinzukommen und das alles aufzuarbeiten, ist nicht nur mühsam, es bedarf unglaublich viel Zeit. Wenn du immer dranbleibst und deine Aufgaben, Korrekturarbeiten, Vorbereitungen und Unterrichtsplanungen gleich erledigst, kommt nie viel zusammen und du behältst den Überblick.

Was mir sehr geholfen hat:

  • Unterrichtsvorbereitung: Ich habe für mich einen fixen Tag ausgewählt, an dem ich meinen Wochenplan, Vorbereitung für die nächste Woche, geschrieben habe. Bei mir hat sich der Donnerstag als optimal erwiesen. Bis zum Donnerstag hin wusste ich was wir geschafft haben in dieser Woche, wo noch geübt oder gefestigt werden muss und ob sich Bereiche bei den Kindern aufgetan haben, welche noch aufgegriffen werden sollten.
  • Klassenbuch: Deine Schulleitung wird dir am Anfang mitteilen, dass du bestmöglich jeden Tag das Klassenbuch schreibst. Jede Kollegin bzw. jeder Kollege wird ihren bzw. seinen eigenen Rhythmus haben, aber ich habe tatsächlich täglich das Klassenbuch ergänzt und sehr genau immer eingetragen, was gemacht wurde. Dies führte dazu, dass es immer am aktuellsten Stand war und ich nichts vergessen konnte.
  • Erledigte sofort deine Aufgaben, die du erledigen kannst. Du hast so den Kopf wieder für neue Dinge frei und es kommt nie viel zusammen!

 

2. Authentizität

Du bist einmalig, du bist großartig! Dich gibt es nur ein einziges Mal! Bleib so, wie du bist! Verstell dich nicht, verändere dich nicht, tu nicht Dinge, die dir widersprechen. Bleib dir treu wie du aussiehst und bleib deiner Art treu. Wenn du Kleidung trägst, in der du dich absolut unwohl fühlst, wirkst auf dein Umfeld verkleidet, gekünstelt und du bist nicht mehr du.

Ja du bist Vorbild und hast eine wichtige Vorbildfunktion, aber der wirst du nicht gerecht werden, nur weil du dich verkleidest, wo hineinzwängst oder jemanden etwas vorspielst. Deine Schülerinnen und Schüler durchschauen das Spiel und werden dich in dieser gespielten Rolle nicht ernst nehmen. Bleib du selbst, das kommt besser an.

Am Beginn hatte auch ich meine Bedenken. Ich überlegte jeden Tag akribisch, was ich anziehe.  Jedes Wort, dass ich in Freundschaftsbücher geschrieben habe, legte ich drei Mal auf die Waagschale. Natürlich sollst du dir Gedanken machen, über das was du schreibst oder sagst, aber du darfst dir gerne treu bleiben. Und wenn deine Lieblingsspeise Pommes sind, dann darfst du das auch so niederschreiben. 😉 Eltern werden das lesen, aber es nimmt auch ihnen Druck heraus, denn auch wir Lehrerinnen und Lehrer sind nun mal nur Menschen!


3. Unterrichtsvorbereitung – Quellen nutzen

Das Rad musst du nicht neu erfinden! Es ist nicht deine Pflicht alles neu zu machen. Keiner verlangt, dass du jedes einzelne Arbeitsblatt neu gestalten musst oder du neues Material herstellst. Es gibt im Netz unglaublich viele tolle Ideen, Anregungen, Materialien etc. für deinen Unterricht. Nutze die Quellen und verwende sie auch.
Natürlich rate ich dir, dass du dir ansiehst, um welche Arbeitsblätter es sich handelt und ob sie auch für deinen Unterricht geeignet sind. Findest du ein Arbeitsblatt, das super zu deiner Stunde passt, dann verwende es auch und das mit ruhigem Gewissen. Dein Alltag wird es nicht zulassen, dass du nach dem Unterricht noch stundenlang sitzt und Material erstellst. eile dir die Zeit sinnvoll ein und gehe mit dem Material das du im Internet findest entsprechend um.


4. Hospitation

Am Beginn deiner Lehrtätigkeit wirst du mit so vielen Dingen noch sehr beschäftigt sein, da hast du wahrscheinlich wenig Kopf für Hospitationen etc. Doch es kommt die Zeit, da ist alles eingespielter und du gewinnst Routine.

Hat sich der Alltag eingelebt, dann habe ich einen heißen Tipp für dich: Nutze die (kollegiale) Hospitation. Frage Kolleginnen und Kollegen an deiner Schule, ob du in Freistunden hospitieren kommen kannst. Anfänglich werden eventuell ein paar Lehrkräfte irritiert sein, aber der Austausch über die Hospitation wird auch sie davon überzeugen und schlussendlich profitieren beide davon. In Hospitationen kannst du dir nicht nur Anregungen oder Ideen holen, sie kann auch dazu genutzt werden, um sich gegenseitig Beobachtungsziele zu setzen.

Wenn du das Gefühl hast, du befindest dich auf dem Holzweg, dann wende dich an eine liebe Kollegin oder lieben Kollegen. Teile ihr bzw. ihm mit, was deine Bedenken sind Durch diesen Schritt zeigst du keine Schwäche, sondern Stärke!


5. Austausch

Am Anfang wirst du rasch eine Kollegin oder einen Kollegen kennenlernen, mit der oder dem der Austausch besonders leicht fällt. Nutze die Erfahrung von anderen. Sie haben oftmals tolle Ideen, Anregungen und geben dir Inputs bezüglich Materialien und haben bestimmt Hilfestellungen zu deinen Unterrichtsvorbereitungen. Sie werden dir Hilfestellungen geben können, wenn es um Stoffvermittlung geht, die du vielleicht noch nicht gemacht hast und du gerne noch die Meinung und Erfahrung von einer zweiten Person hast.

Dank des guten Austausches mit einer lieben Kollegin an meiner Schule, bin ich auf eine Seite im Netz gestoßen, welche Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellt. Hierbei handelte es sich gerade um Materialien, die in mein Unterrichtskonzept optimal passten.


6. Arbeitsplatz Schule

Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass du die eine oder andere Unterrichtsvorbereitung zu Hause machen musst. Dennoch rate ich dir, dass du so viel wie möglich an Vor- und Nachbereitung in der Schule erledigst. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es schwierig wird, wenn du dir regelmäßig viel mit nach Hause nimmst. Die Gefahr ist da, dass du dabei versumpfst, die Arbeit aufgeschoben wird und du dann in Summe noch mehr Zeit brauchst. Die Schule ist dein Arbeitsplatz und dort gehört die Arbeit auch hin.


7. Sei mutig

Natürlich wirst du eine gewisse Anforderung an dich stellen und du wirst alles “perfekt” machen wollen. Das sind lediglich Ansprüche an dich, die du nie erfüllen wirst. Denn was ist perfekt? Leider hatte auch ich diesen Anspruch an mich. Doch zufrieden war ich mit dem Ergebnis oder der Leistung nie. Ich musste und muss heute noch lernen, dass es nicht perfekt sein muss. Ich gebe mein Bestes und das ist gut so, wie es ist.

Sei mutig, probiere Neues aus, probiere dich aus, geh einen Schritt weiter als du dich getraut hättest und schau was passiert. Mach Fehler und lerne daraus. Aber vergiss nie den Humor und den Spaß an deiner Arbeit mit den Schülerinnen und Schüler. Humor und Spaß machen deinen Alltag so viel leichter und so gewinnst du ganz schnell einen neuen Zugang zu den Kindern.

Weniger Aufwand = mehr Zeit Leichte und effiziente Organisation des Lehreralltags

Die Maiß Lehrer-App ist ein umfassendes Planungs- und Verwaltungstool, das mit vielen durchdachten Funktionen die Organisation des Schulalltags erleichtert. Sie bietet neben Stundenplan, Stoffplanung, Sitzplan oder Checklisten auch eine Schülerverwaltung mit den dazugehörigen Noten und Beobachtungen. Die App ist DSGVO-konform und intuitiv bedienbar.

lehrer-app-smartphone.png