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Tipps, wie du Bewegung in den Unterricht bringst

7 min Lesedauer | 25.01.2024 | Gudrun

Zusammenfassung

Der Ausgleich zwischen Körper und Geist kommt im Schulalltag oft zu kurz. Besonders jüngere Kinder brauchen viel Bewegung. Wir zeigen, wie du Bewegung in deinen Unterricht integrieren kannst und so die Konzentrationsfähigkeit der Kinder unterstützt.

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Wer Schulanfängerinnen und -anfänger erlebt hat weiß, welch enormes Bewegungsbedürfnis diese haben. Dies ist auch nichts Ungewöhnliches. Junge Kinder sind mitten in ihrem Wachstum. Die in ihnen wohnende natürliche Neugier ist darauf aus, das gesamte Können zu erfahren. Durch die intrinsische Motivation wollen sie alles erkunden. Ihr Gehirn und ihr Körper wachsen und entfalten sich gerade in dieser Phase besonders stark.

Es ist eine anstrengende Zeit am Beginn des Schuljahres. Ein stilles, konzentriertes Arbeiten ist gerade in den ersten Tagen und Wochen nicht zu erwarten. Blick in eine Kindergartengruppe, schau dir die Kinder an, wie sie sich verhalten und du wirst schnell deine Erwartungen zurückschrauben. Sie haben einen enormen Bewegungsdrang, der sich nicht von einem Tag auf dem anderen Abstellen lässt, das ist und darf auch nicht dein Ziel sein. Jetzt liegt es an dir, die Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen und diese in den Schulalltag optimal zu integrieren.

Wenn ich darüber nachdenke, wird mir zunehmend bewusst, dass in unserem Schulsystem gerade die geistige Entwicklung im Vordergrund steht. Die körperliche Betätigung kommt hierbei oft zu kurz und ihr wird wenig Raum gegeben. Viel mehr schreiben wir oftmals den Kindern vor, wann sie sich aktiv bewegen können. Seien es Pausen oder Turneinheiten. Es muss einem bewusst sein, dass der Ausgleich zur geistigen Aktivität umso wichtiger ist, je jünger die Kinder sind.

Bewegung als Ausgleich und zur Anregung

Viele Jahre bevor ich den Lehrberuf ergriff, arbeitete ich als Kindergartenpädagogin. Die Transition Kindergarten und Schule ist enorm. Das vergessen leider viele. Piagets Aussage Strukturen der Intelligenz können nur durch konkrete Aktivitäten gebildet werden, rundet meine Beobachtung und Sichtweise ab. Der Ausgleich zwischen Körper und Geist muss im Schulalltag gewährleistet sein. Das Lernen vertieft sich durch die Bewegung. Die tatsächliche Aktivität regt das Gehirn an und aktiviert dies ganzheitlich. Regelmäßiges Bewegen in der Unterrichtseinheit schafft ein entspanntes Lernen und Beisammensein und ermöglicht nebenbei ganzheitliches Lernen.

Wie du Bewegung in deinen Unterricht optimal integrieren kannst, möchte ich dir im folgenden Abschnitt gerne aufzeigen.

Tipps für Bewegung

  • Laufdiktat: Lernwörter oder Sätze werden ausgeschnitten und im Raum verteilt. Die Kinder laufen (gehen) dorthin, merken sich das Wort oder den Satz und gehen auf ihren Platz zurück und schreiben dies nieder.
     
  • Springschnur: Neben einer Sanduhr (3 Minuten) liegt immer ein Springseil auf. Während des Unterrichts entscheidet das Kind für sich, ob es eine Pause benötigt. Das Kind dreht sich die Sanduhr um, geht vor die Klassentüre und springt so lange, bis die Sanduhr zu Ende ist. Natürlich musst du hier die räumlichen Gegebenheiten abschätzen und selbst entscheiden, ob du deine Aufsichtspflicht erfüllen kannst! Wenn ich meine Türe offenlasse, habe ich das jeweilige Kind vor der Türe, sowie alle anderen Kinder in einem Blick.
     
  • Eieruhr: Eieruhren bekommt man meist für wenige Euro. Hier entscheidet das Kind, ob es eine Pause benötigt oder nicht. Wenn ja, holt es sich die Eieruhr, stellt sich diese und kann in diesen Minuten sich entspannen. Entweder stellst du gezielte Bewegungsangebote, ein Leseangebot oder sonstige entspannende Aktivitäten zur Verfügung.
     
  • Rollbrett: Gerne biete ich den Kindern das Rollbrettfahren an. Auf diese Weise könnt ihr Lernwörter oder Sätze anbieten. Es ist wie das Laufdiktat nur mit dem Rollbrett zu bewältigen und bereitet den Kindern meiner Erfahrung nach enorme Freude.
     
  • Dauerlauf-Kopfrechnen: Die Lehrkraft schreibt Zielzahlen an die Tafel. Die Zielzahlen sind Zahlen, die das Ergebnis von den Rechnungen sind. Während die Lehrkraft die Rechnungen stellt, joggen die Kinder am Platz. Ist ein Ergebnis eine Zielzahl von der Tafel, stoppen die Schülerinnen und Schüler. Anschließend geht es weiter. Selbst schwächere Rechnerinnen und Rechner erfahren Erfolge. Auch dann, wenn sie sich bloß an der Masse orientieren.
     
  • Pferderennen: Es kann vorkommen, dass ein Morgenkreis zu lange dauert und de Kinder unruhig werden. Ein gezielt eingesetztes Pferderennen kann hier Abwechslung bringen. Die Kinder simulieren das Huftrappeln mit ihren Händen auf den Oberschenkeln. Nach Anweisung kann dies immer schneller werden. In einer Kurve lehnt sich jede Reiterin und jeder Reiter nach rechts oder nach links. Damit dies nicht eintönig wird, kannst du gefährliche Sprünge usw. integrieren. Hier sind deinen Ideen keine Grenzen gesetzt. Um das Spiel abzurunden, lässt du die Pferde einschlafen. Die bzw. der Stallmeister (Lehrperson) schickt anschließend einzelne Kinder auf ihren Platz zurück (antippen der Kinder).
     
  • Lieder: Auf dem Markt gibt es eine ganze Bandbreite an Tonträgern, die auf die Bewegungsbedürfnisse der Kinder abgestimmt sind. Für diverse Altersgruppen wirst du fündig werden. Ein Blick ins Netz wird dir schon helfen. Manchmal bringen Schülerinnen und Schüler Ideen ein. Nutze sie und gib ihnen Raum und Platz. Es motiviert deine Kinder und fördert eure Bindung.
     
  • Bewegungsgeschichten: Im Internet findest du zahlreiche Bewegungsgeschichten. (Löwen- oder Bärenjagd, Ausflug in den Zoo). Im Vorhinein fixierst du mit den Kindern zu gewissen Wörtern Bewegungen oder Geräusche. Kommt das bestimmte Wort vor, machen deine Schülerinnen und Schüler die Bewegung oder das Geräusch.

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