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So gelingt die Sitzordnung

8 min Lesedauer | 24.01.2024 | Gudrun

Zusammenfassung

Die Sitzordnung ist für die Schülerinnen und Schüler ein wichtiges Thema und hat großen Einfluss auf das Gelingen des Unterrichts. Im folgenden Beitrag möchte ich näher auf die Sitzordnung eingehen und dir ein paar Anregungen mitgeben.

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„So gelingt die Sitzordnung!“: Ein lieb gemeinter Ratschlag einer Kollegin, eines Kollegen. Aber nein, so einfach ist es nicht. Denn was in einer Klasse funktioniert, muss zwangsläufig nicht in der jetzigen Klasse funktionieren.

Wenn du in einen Klassenraum gehst, dann sticht dir neben der räumlichen Gestaltung vor allem auch die Sitzordnung ins Auge. Unübersehbar ist die Stellung der Tische. Diese Form von Gestaltung macht nicht nur was mit dir, sondern auch mit deinen Schülerinnen und Schülern sowie der Atmosphäre.

Sobald du eine eigene Klasse hast, wirst du dir neben vielen anderen organisatorischen sowie methodischen Überlegungen auch Gedanken machen, wie du die Sitzordnung gestalten wirst. Ein sehr schwieriges Thema, welches gut überlegt sein soll. Erfahrungsgemäß passt auch nicht jede Sitzordnung zu jeder Klasse.

Welche Form?

Gruppentische, U-Form oder doch klassisch in Reih und Glied? Was auch immer dein Wunsch und deine Vorstellung ist, es muss nicht unbedingt die Lösung sein. Oft siehst du auch bei Kolleginnen und Kollegen tolle Ideen, wie du die Tische stellen kannst, aber das heißt nicht automatisch, dass es die richtige Lösung für deine Klasse ist. Manchmal stellst du die Tische um und merkst während des Unterrichtens, dass diese Form weder für den Unterricht noch für die Schülerinnen und Schüler gut geeignet ist.

Wer neben wen?

Hast du eine vorerst passende Sitzordnung gefunden, ergibt sich eine weitere Frage. Wer sitzt neben wem (beziehungsweise eben nicht)? Über die Sitzordnung wird viel diskutiert, spekuliert und ausprobiert. Mein Tipp an dich: Lass dir Zeit und sei auch mutig, was das angeht. Manchmal braucht es eine oder mehrere Korrekturen. Hier hast du die Möglichkeit zu intervenieren und umzustellen. Wichtig ist hier, dass du dir treu bleibst und selbst entscheidest, was für deine Klasse passt.

Plätze tauschen

Immer wieder kommt das leidige Thema auf, ob Sitznachbarinnen und -nachbarn getauscht werden können. Es kann dir auch passieren, dass du Eltern in der Klasse hast, die auch hier ihre Meinung einbringen wollen. Lass dich nicht einschüchtern. Du musst mit deinen Schülerinnen und Schülern arbeiten und du bist hier der Profi. Je mehr du hinter deiner Entscheidung stehst, desto weniger Diskussionspotential tut sich hier auf.

Eines muss allen bewusst sein: Es geht nur um das Nebeneinandersitzen während der Einheiten. In den Pausen können die Schülerinnen und Schüler sich gerne auch mit ihren Freundinnen und Freunden zusammensetzen und sich austauschen.

Um keine Sitzplatz-Diskussionen aufkommen zu lassen, werden die Sitzplätze von mir zugeteilt. Meinen Schülerinnen und Schülern habe ich transparent dargelegt, warum ich so entschieden habe. Vielleicht lag es an den Kindern oder auch an meiner Einstellung, denn Diskussionen oder Unzufriedenheiten gab es nie.

14-tägier Wechsel

Manchmal hilft es, von Anfang an einen 14-tägigen Wechsel zu vereinbaren. Warum? Da ich der Meinung bin, dass man innerhalb einer Lerngruppe in der Lage sein sollte, neben verschiedenen Schülerinnen und Schülern zu sitzen und im Bedarfsfall auch miteinander arbeiten zu können, kann so ein Wechsel eine wahre Chance sein. Durch das gezielte Durchmischen ergaben sich untereinander neue Kontakte, zu denen es wahrscheinlich nicht gekommen wäre. Die Kinder sollen lernen mit verschiedenen anderen Kindern konstruktiv zu arbeiten und friedlich nebeneinanderzusitzen. Eine Fähigkeit, welche wir auch im späteren Leben brauchen.

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Umsetzen – aber wie?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du vorgehen kannst. Im Folgenden werde ich dir einige Beispiele aufzeigen, wie du den Wechsel durchführen kannst.

  • Das Los entscheidet: Die Tische sind Gruppen zugeordnet (z.B. 1-5), auf den Losen steht die Gruppennummer. Innerhalb der Gruppe können sich die Schülerinnen und Schüler frei an den Tischen verteilen.
  • Sitzplatz wird durch die Lehrperson festgelegt. Auch das kann manchmal die Lösung sein. 😉
  • Wunschkiste: Die Schülerinnen und Schüler können in eine Wunschbox ein Zettelchen einwerfen, auf welchem ihre Wunschnachbarin oder ihr Wunschnachbar notiert ist.
  • Bunte Tische: Schülerinnen wählen einen Schüler als Sitznachbar beziehungsweise umgekehrt. So kannst du besonders auch die Geschlechter durchmischen und eine Abwechslung hineinbringen.

Es klappt nicht!?

Gerade bei den von den Kinder gewählten Nachbarinnen und Nachbar kann es zu Kombinationen kommen, die nicht gut funktionieren. Entweder verstehen sich die Kinder nicht und es kommt zu ständigen Konflikten oder es funktioniert zu gut und die Aufmerksamkeit ist nicht auf das Unterrichtsgeschehen gerichtet.

Siehst du, dass die entstandene Kombination nicht funktioniert, dann wirst du handeln müssen, denn in dieser Konstellation können zwei Wochen eine Ewigkeit werden. Sprich das Thema direkt an und setze die Schülerinnen und Schüler um, wenn es weiterhin nicht klappt. Wichtig wäre mir hier, den Kindern auch zu sagen, warum du so handelst.

Besonderheiten beachten

Auf jeden Fall musst du vor der Umsetzung einer neuen Sitzordnung immer beachten, dass es Schülerinnen und Schüler gibt, die einen bestimmten Sitzplatz brauchen. Besonderes Augenmerk musst du hier haben auf Kinder mit Seh- oder Hörschwächen sowie Schülerinnen und Schüler mit Aufmerksamkeitsstörungen, aber auch Kinder, die Linkshändig sind, sowie deren Körpergröße haben eine Berücksichtigung verdient!

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