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Schülerschaft loben – unerlässlich im Schulalltag

7 min Lesedauer | 05.03.2024 | Nina

Zusammenfassung

Positives Feedback ist wie eine Medizin. Es motiviert die Klasse zu guten Leistungen und sorgt dafür, dass sich jedes einzelne Mitglied der Klassengemeinschaft wertgeschätzt fühlt. Deshalb sollte Lob sinnvoll und bewusst eingesetzt werden.

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'Diese Klassenarbeit ist richtig gut ausgefallen', 'Danke, dass ihr heute so toll mitgemacht habt' – solche Sätze hört man durchaus an Schulen. Allerdings haben sie im Vergleich zu anderen Formen der Kommunikation Seltenheitswert. Kritische Äußerungen zu Leistungsständen oder klasseninternen Angelegenheiten kommen häufiger vor. Positive Rückmeldungen fallen leider oft genug unter das Lehrerpult und gehen dort verloren.

Viele Lehrerinnen und Lehrer betrachten es als Selbstverständlichkeit, dass die Klasse im Unterricht gut mitarbeitet und sich aktiv beteiligt. Das ist schließlich ihre Aufgabe. So kann man es zwar sehen, ein Perspektivwechsel ist allerdings realistischer: Beiträge von den Klassenmitgliedern gehören zum Unterrichtsgeschehen dazu. Deshalb verstehen sie sich aber nicht von selbst. Diese Tatsache sollte man sich als Lehrkraft vor Augen halten und bewusst vergegenwärtigen.

Muss ich meine Schülerschaft loben?

Für die Lehrerschaft gibt es natürlich keine in Stein gemeißelte Vorschrift, dass die gesamte Klassengemeinschaft oder einzelne Mitglieder der Klasse gelobt werden müssen. Auch auf die Frage, wie oft man loben muss, existiert keine allgemeingültige Antwort.

Wann sollte man die Klasse oder bestimmte Schülerinnen und Schüler lobend erwähnen? Warum kommt es im Schulalltag überhaupt auf Lob an? Du kennst ähnliche Situationen aus deinem eigenen Arbeitsalltag als Lehrkraft: Wohlwollende Reaktionen von der Schulleitung oder anderen Kolleginnen und Kollegen stärken das Selbstbewusstsein. Bei deinen Schülerinnen und Schülern ist es nicht anders. Je jünger sie sind, umso mehr hängen ihre Lernerfolge von der Wertschätzung der Lehrkraft ab.

Was bewirkt Lob bei der Schülerschaft?

Positives Feedback ist wie eine Medizin. Es motiviert die Klasse zu guten Leistungen und sorgt dafür, dass sich jedes einzelne Mitglied der Klassengemeinschaft wertgeschätzt fühlt. Deshalb sollte Lob möglichst gleichmäßig auf die Schülerinnen und Schüler verteilt werden. Auch ein paar Worte an die gesamte Klasse sind perfekt dazu geeignet, um alle Anwesenden in das Lob zu integrieren.

Was geschieht, wenn die Lehrkraft zu wenig oder überhaupt nicht lobt?

Fehlendes Lob wirkt sich ohne Frage nachteilig auf die Motivation aus. Diese Tatsache betrifft alle Klassenstufen. In jüngeren Klassen kommt sie weitaus deutlicher zum Tragen: In den ersten Schuljahren müssen sich die Kinder orientieren und ihren Platz im Schulleben finden. Lob vonseiten der Lehrkraft weist ihnen den richtigen Weg: Ein positives Feedback bestätigt ihnen, dass sie die gestellten Erwartungen erfüllt haben.

Wenig Lob oder das komplette Fehlen von wohlwollenden Rückmeldungen ist sowohl desorientierend als auch demotivierend. Die Betreffenden fragen sich, wie sie fachlich dastehen. Gleichzeitig kommt bei ihnen die Frage auf, was sie 'denn noch alles tun müssen', damit sie von der Lehrkraft endlich mal gelobt werden. Darunter können im schlimmsten Fall die Noten leiden.

'Selektives Lob' ist ebenfalls kontraproduktiv. Wenn lobende Worte ausschließlich an besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler adressiert sind, fallen leistungsschwächere Mitglieder der Klasse durch das Raster. Aus diesem Grund solltest du dein Lob gerade an diejenigen richten, denen das Lernen schwerer fällt.

Wie spreche ich Lob an meine Schülerinnen und Schüler aus?

Während der Unterrichtsstunde sollte die Lehrkraft das Geschehen aufmerksam verfolgen: Wer hat heute mit besonders guten Wortbeiträgen geglänzt? Gibt es bestimmte Schülerinnen und Schüler, deren Wissensstand sich im Vergleich zur vorherigen Stunde verbessert hat? Wie war die Stimmung in der Klasse? Diese Überlegungen lassen sich gedanklich auswerten.

Ein Vergleich des Klassenspiegels ist ebenfalls sinnvoll. Wenn die letzte Klausur deutlich besser ausfiel als die vorherige Klassenarbeit, solltest du deinen Schülerinnen und Schülern die erfreuliche Nachricht mitteilen. Einzelne Klassenmitglieder mit besonders guten Ergebnissen dürfen für ihre Erfolge gelobt werden. Für dieses persönliche Lob ist ein Gespräch unter vier Augen am besten geeignet.

Nach der Stunde oder in der darauffolgenden Unterrichtsstunde nimmt die Lehrkraft auf die erfreulichen Dinge Bezug. In dem Zusammenhang können auch die Punkte benannt werden, bei denen noch Verbesserungsbedarf besteht. Das positive Feedback darf aber nicht in Vergessenheit geraten. Teile deiner Klasse mit, was besonders zufriedenstellend funktioniert hat und weshalb du sie dafür loben möchtest. Manches Lob ist selbsterklärend. Eine kurze Erläuterung macht es allerdings noch transparenter.

Wenn einige Mitglieder der Klasse besonders eifrig mitgemacht haben, kannst du sie namentlich nennen. Das Lob sollte aber allen Anwesenden gelten. Ein zu starkes Konzentrieren auf ausgewählte Schülerinnen und Schüler ist für die Betreffenden hochmotivierend. Bei dem Rest der Klasse kommt es jedoch nicht gut an. Als Lehrkraft sollte man lobende Worte möglichst gleichmäßig auf die Mitglieder der Klasse verteilen, damit weder Neid noch Mobbing aufkommt.

Muss ich mich bei meiner Klasse bedanken?

Ein weiterer, aber nicht weniger bedeutsamer Aspekt ist die Dankbarkeit von Lehrer- oder Lehrerinnenseite aus. Er steht in einem direkten Verhältnis zum Lob. Auch Dankbarkeit ist eine Form des positiven Feedbacks und fördert die Motivation.

Selbstverständlich muss man sich als Lehrkraft nicht bei jeder noch so banalen Gelegenheit ausdrücklich bedanken. Wenn der Unterricht aber aufgrund der guten Mitarbeit in der Klasse gelungen war und die Klassenmitglieder deutliche Fortschritte gemacht haben, lassen sich Lob und dankende Worte miteinander kombinieren. Kurze, prägnante Aussagen wie 'Danke, dass ihr heute so gut mitgearbeitet habt' sprechen für sich und bringen den Anwesenden Anerkennung entgegen.

Schlusswort

Die Teilnahme am Unterricht ist in der Theorie selbstverständlich. Deswegen muss man sie aber noch lange nicht als Selbstverständlichkeit hinnehmen. Kritische Worte werden in der heutigen Zeit schnell zur Sprache gebracht. Auch und gerade an Schulen scheint es so, dass Lehrkräfte bereitwilliger kritisieren als loben. Diesem Anschein kannst du bewusst entgegenwirken, indem du nach gelungenen Unterrichtsstunden dein Lob an die Klasse aussprichst.

Lob hat nicht nur eine motivierende und leistungsfördernde Funktion, sondern dient auch als Orientierungshilfe. Positives Feedback ist aufschlussreich: Es zeigt der Klasse, ob die Lehrkraft mit ihren Leistungen zufrieden ist. Im umgekehrten Fall erfüllt Kritik denselben Zweck. Die Schülerinnen und Schüler blicken der nächsten Unterrichtsstunde aber viel zuversichtlicher entgegen, wenn von der Klassenleitung oder Fachlehrkraft auch wertschätzende Worte ausgesprochen werden. Diesen leistungsaktivierenden Effekt hat negatives Feedback nicht.

Jede Schülerin und jeder Schüler hat fachliche Stärken. Das gilt sowohl für die Lernschwachen als auch für die Leistungsträger. Die Klassenbesten sind Lob gewohnt. Weniger erfolgreiche Mitglieder der Klassengemeinschaft werden leider zu selten gelobt. Deshalb sind ihre Lernerfolge besonders lobenswert und verdienen Anerkennung vonseiten der Lehrkraft. Es stimmt tatsächlich: Lob kann Wunder wirken, indem es zu besseren Leistungen befähigt.

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