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Reizsensible Kinder – Was tun?

5 min Lesedauer | 25.01.2024 | Gudrun

Zusammenfassung

Reizsensible Kinder lassen sich schnell ablenken und haben Schwierigkeiten, konzentriert zu arbeiten. Wir geben euch Tipps, wie ihr die Kinder unterstützen könnt und welche Hilfsmittel es für den Unterricht gibt.

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Reizsensible Kinder, gibt es das? Ist das wieder etwas „neumodernes“? Kaum hat der Unterricht begonnen, schweifen Marks Augen durch die Klasse. Ein konzentriertes Arbeiten an den gestellten Aufgaben ist nicht möglich. Er beobachtet nicht nur andere verträumt, sondern er blickt oftmals in das Leere. Das Zurückholen zum Wesentlichen ist Alltag für mich geworden. Erwähnen muss man in diesem Falle das ruhige Arbeitsklima in der Klasse. Unabhängig davon, wie leise gearbeitet wird, Mark schweift ab.  

Doch Mark ist nicht alleine, kaum wird das leiseste Geräusch wahrgenommen, sind so manche Augenpaare schon auf etwas ganz anderes gerichtet. Spitzt ein Kind seinen Stift, ist bei den reizsensiblen Schülerinnen und Schülern schon die Aufmerksamkeit auf das Spitzen gerichtet. Das Zurückfinden zur Arbeit fällt gerade diesen Kindern ganz besonders schwer. Kaum haben sie dann die Arbeit wieder aufgenommen, kommt eine nächste Störung dazwischen.  

Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen beruhigen mich, denn es gibt gefühlt in jeder Klasse Kinder, die man als “reizsensibel” bezeichnen kann. Hierbei handelt es sich um Schülerinnen und Schülern, die sich besonders leicht ablenken lassen und sich nur schwer beziehungsweise sehr schlecht konzentrieren können.  

Individuelle Bedürfnisse

Dass jeder Mensch individuelle Bedürfnisse hat, weiß jeder von uns. Gerade im pädagogischen Bereich ist dieser Begriff teilweise sehr überstrapaziert und lässt so manche unter uns schwer Atmen. Doch tatsächlich kann ich immer wieder beobachten, dass gerade diese Schülerinnen und Schülern die besonders anfällig für Störungen sind, hilfesuchend zu mir kommen und erzählen, dass es ihnen zu laut sei. Im ersten Moment kann man das oftmals nicht nachvollziehen, gerade dann, wenn man selbst nicht davon betroffen ist.  


Zeit und Geduld

Doch gerade die reizsensiblen Schülerinnen und Schülern benötigen oftmals ein Vielfaches an Zeit, um eine Aufgabenstellung zu bewältigen. Durch das ständige herausgerissen werden, schleichen sich leider viele Flüchtigkeitsfehler ein und die geleistete Arbeit leidet sehr darunter.  

Aufgrund der räumlichen Situation gibt es keine Möglichkeit, sich in einen anderen Raum zurückzuziehen. Die Arbeitsnischen vor dem Klassenzimmer erlauben auch kein ruhiges Arbeiten. Abgesehen davon, dass die Aufsichtspflicht nur schwer umgesetzt werden könnte. Da bleibt einem nicht viel anderes übrig, als sich nach Alternativen umzusehen.  

Hilfsmittel

Nach längeren Überlegungen fand ich zufällig in einem der Schulkästen Lärmschutzkopfhörer. Diese einfachen Schallschutzkopfhörer helfen besonders den reizsensiblen Kindern, sich nicht ablenken zu lassen und signalisieren zeitgleich allen anderen Mitschülerinnen und Mitschülern: “Bitte nicht stören!” In der Ausbildung hatte ich früher immer mal wieder von diesen Kopfhörern gehört, sie jedoch nie selbst erprobt.  

Nach Rücksprache mit der Direktion wurden ein paar weitere Lärmschutzkopfhörer angeschafft. Die Kopfhörer liegen an einer bestimmten Stelle im Klassenzimmer gut ersichtlich auf. Hat jemand das Bedürfnis, steht es jeden offen, sich Kopfhörer zu holen und damit zu arbeiten.  

Fazit

Mittlerweile arbeiten wir seit einigen Wochen unterstützend mit den Lärmschutzkopfhörern und es ist beobachtbar, dass die Bereitstellung dieses Hilfsmittels sich sehr gelohnt hat. Besonders jene Schülerinnen und Schülern welche unter einer ausgeprägten Konzentrationsschwäche leiden, nutzen die Kopfhörer eigenständig und arbeiten deutlich konzentrierter. Doch auch Kinder, welche sich in der Regel sehr gut konzentrieren können, greifen hin und wieder gerne zu und nehmen sich so eine kleine “Auszeit”. 

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