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Individuelle Förderung – die Stärken stärken

6 min Lesedauer | 24.01.2024 | Gudrun

Zusammenfassung

Im Schulalltag rücken leider viel zu oft die Schwächen der Kinder in den Vordergrund. Meistens geht es darum, wo sich Kinder verbessern sollen, um Schwächen aufzuholen. Dabei sollten wir uns vielmehr auf die Stärken konzentrieren.

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Individuelle Förderung- leichter gesagt als getan! Wir nehmen dir die Angst und zeigen dir, wie du diese Form der Förderung in deinem Unterricht umsetzen kannst.

Im Schulalltag fallen meistens die Schülerinnen und Schüler auf, die etwas besonders gut können oder die, die Schwierigkeiten haben, erwartete Leistungen zu erbringen. Und dann gibt es Kinder, die fallen auch aus anderen Gründen auf.  Zwei Schülerinnen in meiner dritten Klasse fallen besonders durch ihre Lernschwierigkeiten auf. Beide haben bereits Klassen wiederholt. Doch aufgrund ihrer Körpergröße und ihres Wissensstandes fällt dies nicht auf.

Stärken und Schwächen

Man sollte meinen, dass Lerninhalte irgendwann gut sitzen. Gerade wenn es um Lerninhalte geht, die man seit Beginn an ständig übt und wiederholt. Satzanfänge schreiben wir ebenso groß wie Nomen, am Satzende kommt ein Satzschlusszeichen etc. Doch jede Lehrperson weiß, dass man diese Inhalte nicht genug üben und wiederholen kann. Immer wieder muss man die Schülerinnen und Schüler daran erinnern und auch dann passiert es, dass die Satzanfänge und Nomen kleingeschrieben werden.  

Während ich bei anderen Schülerinnen und Schüler durch aufmerksam machen meist erreichen kann, dass sie den Fehler eigenständig entdecken, schauen mich die zwei Schülerinnen mit großen, freundlichen Augen an und wissen nicht, was ich eigentlich von ihnen will.

Gerade in Mathematik stoßen die beiden Kinder an ihre Grenzen. Doch neben diesen zwei Schülerinnen sitzen noch viele andere Kinder in der Klasse und es ist nicht schaffbar, täglich den zwei Schülerinnen, welche viel Einzelförderungen bräuchten, gerecht zu werden. Natürlich habe ich das große Glück, dass sich die Kinder untereinander viel helfen.

Meine beiden Sorgenkinder stoßen aber sowohl in Deutsch als auch in Mathematik an ihre Grenzen und wurde im laufenden Schuljahr von mir zu einer Überprüfung geschickt. Das große Glück hierbei ist, dass beide Familien sich gut darauf eingelassen haben und der Testung eingewilligt haben. Hier macht sich eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern sehr bezahlt. Mir ist bewusst, dass es hier Eltern gibt, die vom Beginn an die Zusammenarbeit ablehnen. Dennoch sollte man so gut wie möglich den Kontakt zu den Eltern pflegen, um mit ihnen im Fall der Fälle in einem Boot zu sitzen.  

Konzentration auf die Stärken

Doch neben all den großen Baustellen, die ich mit den beiden Schülerinnen habe, gibt es zum Glück auch viele Stärken. Gerade in kreativen Bereichen stechen die beiden Kinder heraus. Während sich andere Kinder schwertun mit dem sauberen Malen und Schneiden, sitzen die beiden vertieft da und schneiden und malen feinsäuberlich. Schnell haben die Mitschülerinnen und Mitschüler bemerkt, dass die beiden Schulkolleginnen eine tolle Hilfe sind.

Seit diesen Beobachtungen sehe ich die beiden Schülerinnen mit anderen Augen. Ihre Stärken sind für mich in den Vordergrund gerutscht. Lehrkräfte und Eltern legen oftmals ihr Augenmerk nicht auf diese Bereiche. Doch in diesem Fall stehen die künstlerischen und kreativen Fähigkeiten im Vordergrund. Beim Blick auf die Schwächen sieht man leider sehr häufig nicht die Stärken, die ein Kind mitbringt.

Umso wichtiger ist es, nicht nur jene Bereiche zu betrachten, bei welchen Fördermaßnahmen notwendig sind, sondern auch jene Bereiche ins Auge zu fassen, bei denen das Kind Stärken hat. Nicht umsonst heißt es “Stärken stärken und Schwächen schwächen”. Motivation ist die halbe Miete, wenn das Kind ständig vorgelebt bekommt, was es nicht kann, wird irgendwann auch die Motivation sinken. Doch wenn das Kind erst mal die Wertschätzung erfährt für das, was es kann, dann ist der Weg dahin, anfangs schier Unmögliches zu leisten, auch nicht mehr unüberwindbar.

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