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Konzentrationsübungen: nützlich für Lehrkräfte

6 min Lesedauer | 16.04.2025 | Nina

Zusammenfassung

Nicht nur die Klassenmitglieder, sondern auch die Lehrkraft muss sich auf den Unterrichtsablauf konzentrieren. Wir zeigen euch Übungen, mit denen ihr die Konzentration im Laufe des Schultags aufrecht erhalten könnt.

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Während des Unterrichts verlangen Lehrkräfte von ihrer Schülerschaft eine ungeteilte Aufmerksamkeit. Sie sollen dem Unterrichtsgeschehen vom Stundenbeginn bis zum Ende folgen und sich mit sinnvollen Wortbeiträgen aktiv einbringen. Die Voraussetzung für diese Anforderung an die Schülerinnen und Schüler ist ein lückenloses Konzentrieren auf die Inhalte der Unterrichtsstunde.

Nicht nur die Klassenmitglieder, sondern auch die Lehrkraft muss sich auf den Unterrichtsablauf konzentrieren. Sie muss sowohl in der ersten Stunde am frühen Morgen als auch in der letzten Unterrichtsstunde am späten Nachmittag am sprichwörtlichen Ball bleiben. Lehrerinnen und Lehrer wissen nur zu gut, dass sich dieser hohe Anspruch an die eigene Arbeitsweise nicht an jedem Tag ohne Mühe umsetzen lässt. Manchmal liegen äußere Umstände oder eine Stimmungslage vor, welche die Konzentrationsfähigkeit denkbar erschweren.

Gezielte Übungen sorgen für ein verbessertes Konzentrationsvermögen. Bei den Konzentrationsübungen wird das Gedächtnis gefordert und die Fokussierung auf gegenwärtige Tätigkeiten gerichtet. Bei den meisten Übungen steht die Aktivierung des Kurzzeitgedächtnisses im Vordergrund, während bei anderen Konzentrationsübungen Details aus dem Langzeitgedächtnis abgerufen werden. Beide Gedächtnisleistungen erfordern eine hohe Konzentrationsfähigkeit. In diesem Beitrag erfahren Lehrkräfte, welche Übungen für eine Verbesserung der Konzentration geeignet sind und wie sie sich im Arbeitsalltag zielführend umsetzen lassen.

So klappt es - Tipps für eine verbesserte Konzentration

Der berufliche Alltag von Lehrpersonen findet sowohl in der Schule als auch daheim statt. Deshalb werden Konzentrationsübungen für beide Arbeitsbereiche erläutert.

Konzentrationsübungen für zu Hause

Das Arbeitsumfeld schafft die Grundlage für die eigene Produktivität. Während der Arbeitsphase werden keine Anrufe entgegengenommen oder andere Ablenkungen z.B. durch das Smartphone zugelassen. Sauerstoff regt sowohl die Gedächtnisleistungen als auch das Konzentrationsvermögen an. Bevor man sich den anfallenden Aufgaben zuwendet, nimmt man sich ein bis zwei Minuten Zeit. In dieser kurzen Zeitspanne atmet man tief ein und aus. Wenn im Laufe der Arbeitsphase die Konzentration allmählich nachlässt, wird die Atemübung wiederholt.

Für die Korrektur von Klausuren eignet sich die folgende Übung:

  1. Wessen Klausuren habe ich in der letzten Viertelstunde korrigiert?
  2. Welche inhaltlichen Aspekte sind mir bei den Berichtigungen besonders in Erinnerung geblieben?
  3. Welche Noten habe ich den jeweiligen Kurs- oder Klassenmitgliedern für ihre Leistungen gegeben?

Das Erinnern an die Namen und Leistungsbewertungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler ist eine einfache Methode, um das Konzentrationsvermögen zu aktivieren. Im nächsten Schritt geht es um die Inhalte: Hier zeigt sich, ob man die Korrekturen konzentriert genug vorgenommen hat und selbst mit einem zeitlichen Abstand inhaltliche Aspekte wiedergeben kann. Mögliche 'denkwürdige' Inhalte sind fantasievolle Formulierungen in Aufsätzen oder besonders kleinschrittige Lösungswege in Mathematikklausuren.

Bei den Vorbereitungen für die nächste Unterrichtsstunde lauten die Fragen wie folgt:

  1. Welche alten und/oder neuen Themen wurden in der letzten Stunde behandelt
  2. Mit welchen Arbeitsmethoden haben wir uns den Themen genähert?
  3. Welche Argumente, Standpunkte oder Rückfragen seitens der Schülerschaft sind mir besonders in Erinnerung geblieben?
  4. Wurde das Ziel der Unterrichtsstunde erreicht?

Bei dieser Übung ist das Konzentrationsvermögen in Bezug auf Erinnerungen gefragt. Alle Fragestellungen werden aus dem Gedächtnis ohne Hilfsmittel wie zum Beispiel Verlaufspläne der zurückliegenden Stunde beantwortet. Die Rückbesinnung auf die Inhalte der vergangenen Stunde zeigt, ob man auch zu dem zurückliegenden Zeitpunkt gedanklich am Ball geblieben ist und dem Unterrichtsgeschehen als Lehrperson konzentriert gefolgt ist.

Eine Runde Kopfrechnen trägt ebenfalls zu einer verbesserten Konzentration bei. Für das Zusammenzählen der Minuten von geplanten Unterrichtseinheiten braucht man weder Papier noch Taschenrechner, sondern addiert die Zahlen im Kopf. Diese Übung ist zwar simpel, aber dennoch eine perfekte Auffrischung für die Konzentrationsfähigkeit.

Konzentrationsübungen für die Schule

Während des Unterrichts ist ein konzentriertes Mitverfolgen des Unterrichtsgesprächs erforderlich. Hier empfiehlt sich eine Übung, welche in einem direkten Verhältnis zur Gesprächsführung steht: Beim Austausch mit der Schülerschaft spricht die Lehrperson alle Anwesenden in alphabetischer Reihenfolge an. Somit beginnt der Gesprächsverlauf bei dem Klassenmitglied, dessen Name mit dem ersten Buchstaben im Alphabet beginnt. Wer den Schwierigkeitsgrad erhöhen möchte, leitet den Dialog in umgekehrter alphabetischer Reihenfolge. Bei dieser Konzentrationsübung werden die Gedächtnisleistungen in zweierlei Hinsicht gefordert: Die Lehrkraft richtet ihre Aufmerksamkeit sowohl auf die Reihenfolge der Namen als auch auf den roten Faden des Dialogs mit den anwesenden Schülerinnen und Schülern.

Eine effektive Übung für eine verbesserte Konzentration könnt ihr in Phasen der Stillarbeit durchführen. Wenn die eigene Konzentration während der Unterrichtsstunde spürbar abnimmt, richtet man die gesamte Aufmerksamkeit für maximal 60 Sekunden auf einen Punkt im Raum. Dabei konzentriert man sich ausschließlich auf den jeweiligen Fixpunkt. Der Blick wird in dieser kurzen Zeit nicht abgewandt. Anschließend hat man genug Kräfte gesammelt, um sich wieder dem Geschehen im Klassenraum zuzuwenden.

Im Unterricht haben Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit, gemeinsam mit der Schülerschaft Konzentrationsübungen durchzuführen. Das Ergebnis ist eine verbesserte Arbeitsleistung auf beiden Ebenen. Für jüngere Klassenstufen empfiehlt sich eine spielerische Umsetzung der Übungen. Eine beliebte Konzentrationsübung ist die Beschreibung von räumlichen Merkmalen: Aus dem Kreis der Anwesenden wird jeweils ein Klassenmitglied ausgewählt. Es stellt sich vor die Tafel und schaut sich den Raum für etwa eine Minute genau an. Dabei versucht es, sich möglichst viele Merkmale und Besonderheiten (z. B. Bilder an der Pinnwand, roter Sessel in der Zimmerecke) einzuprägen. Im Anschluss schließt das jeweilige Klassenmitglied die Augen und versucht, die räumlichen Gegebenheiten aus dem Gedächtnis korrekt wiederzugeben. In höheren Jahrgängen darf es etwas komplizierter zugehen. Rückwärtslesen oder -schreiben regt die Konzentration an: Den Schülerinnen und Schülern werden Wörter vorgegeben, die sie rückwärts aufschreiben und anschließend vorlesen. Während der Schreibphase macht sich die Lehrperson ebenfalls ans Werk und notiert die Begriffe mit umgekehrter Schreibweise auf einem Blatt Papier. Als alternative Übungseinheit liest man sich die Wörter im Stillen rückwärts vor.

Am Ende jeder Unterrichtsstunde nimmt man sich kurz Zeit, um sich zu sammeln und seine Konzentrations- und Merkfähigkeit zu bündeln. Auch hier ist die bereits erwähnte Atemübung sinnvoll. Nach der kurzen Pause hat man genug Sauerstoff aufgenommen, mit dessen Hilfe die Konzentration leichter fällt. Diese Konzentrationsübung kann während des Unterrichts ebenso problemlos durchgeführt werden wie in Pausenzeiten oder Freistunden.

An der Schule wechseln sich Phasen der Erholung mit Arbeitsphasen ab. Nach einer Pause ist der Einstieg in die nächste Stunde auch für Lehrerinnen und Lehrer nicht immer einfach. Deshalb sollte gerade vor dem Beginn der nächsten Unterrichtsstunde eine kurze Konzentrationsübung durchgeführt werden. Man versetzt sich gedanklich in die unmittelbar bevorstehende Stunde und geht den Stundenverlaufsplan auf mentaler Ebene ein letztes Mal durch. Im zweiten Schritt kehrt man in das gegenwärtige Geschehen zurück und konzentriert sich auf das Umfeld, in dem der Unterricht stattfindet:

  1. Was nehme ich in diesem Moment mit meinen Sinnen wahr?
  2. Was zieht meine Aufmerksamkeit besonders an? Was lenkt mich in diesem Raum eher ab? 
  3. Fühle ich mich konzentriert genug, um dem Ablauf der anstehenden Unterrichtsstunde problemlos folgen zu können?

Falls die eigene Konzentration noch zu wünschen übriglässt, wird diese Übung und/oder die Atemübung wiederholt. Als Lehrkraft darf man durchaus verschiedene Konzentrationsübungen ausprobieren und abschließend zum Schluss kommen, welche Technik sich zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit am meisten bewährt hat.

Schlusswort

Konzentration ist eine bewusste Hinwendung auf das gegenwärtige Geschehen. Geeignete Übungen zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit lassen sich ohne aufwändige Vorbereitungen spontan vornehmen. Der Vorteil von Konzentrationsübungen ist die einfache Durchführung. Lehrkräfte können von den hilfreichen Techniken sowohl am Heimarbeitsplatz als auch vor Ort im schulischen Umfeld Gebrauch machen. Die meisten Übungen nehmen nur wenig Zeit in Anspruch und lassen sich parallel zum Unterrichtsgeschehen durchführen. Ein Beispiel ist das gezielte Fokussieren auf einen Punkt im Raum. Solche Übungen für eine verbesserte Konzentration lassen sich in einem Zeitraum von wenigen Minuten durchführen.

Das Wesentliche der Konzentrationsübungen lässt sich mit dem Satz 'Kurz, aber wirkungsvoll' zusammenfassen. Wer sich konzentriert, richtet seine gesamte Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Sachverhalt. Bei den Übungen geht man bewusst vor. Auch das gezielte Ausrichten der kognitiven Fähigkeiten auf eine Aufgabe spielt beim Konzentrieren eine Rolle. Als bildliche Darstellung der Konzentration ist der gebündelte Lichtstrahl ein gutes Beispiel: Eine konzentrierte Lehrperson lässt sich von äußeren Einflüssen nicht ablenken, sondern fokussiert sich auf die Themen und den Verlauf der Unterrichtsstunde. Ein Integrieren der Übungen in den eigenen Arbeitsalltag wirkt sich langfristig auf die Konzentration aus. Während der Arbeitsphasen in den eigenen vier Wänden oder den täglichen Lehrerpflichten in der Schule sollte trotz aller anfallenden Aufgaben genug Zeit für Konzentrationsübungen bleiben. Oft reichen nur wenige Minuten als kurze Unterbrechung der Arbeitsphase aus.

Ein weiterer Hinweis gilt grundsätzlich: An manchen Tagen oder auch Tageszeiten fällt die Konzentration einfach schwerer. Diese Tatsache hat nichts mit mangelnder Willensstärke zu tun, sondern ist (nicht nur) Lehrkräften zuzugestehen.

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