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Die schönen Seiten des Lehrerberufs

9 min Lesedauer | 26.02.2025 | Nina

Zusammenfassung

Auch wenn der Schulalltag manchmal hart ist, sollten die schönen Seiten im Berufsleben überwiegen. Wir geben Tipps, wie du die positiven Dinge in den Fokus rücken kannst.

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Manchmal kann es im Leben einer Lehrkraft ziemlich stressig zugehen. Im Schulalltag warten viele Aufgaben, die oft kräftezehrend sind: Vor- und Nachbereitung der Unterrichtsstunden, Konferenztermine, Elternsprechtage oder Ausflüge mit der Klasse nehmen eine Menge Zeit in Anspruch.

Unsere Grundhaltung bestimmt die persönliche Einstellung zu den unterschiedlichen Facetten des (Berufs-)Lebens. Spontane Emotionen wie Freude über ein positives Ereignis oder Unmut über negative Erlebnisse lassen sich nicht immer steuern. Viele Lehrkräfte begehen den Fehler, sich auf negative Situationen wie Unstimmigkeiten mit der Schulleitung oder einen zusätzlichen Arbeitsaufwand durch Korrekturen zu fokussieren. Dabei verlieren sie die positiven Seiten ihres Jobs aus dem Blick. Das Konzentrieren auf weniger Erfreuliches macht nicht nur pessimistisch, sondern kostet zu viel Energie, die sich an anderen Stellen sinnvoller einsetzen ließe.

Gerade in arbeitsreichen Phasen sollte man sich die schönen Aspekte des Lehrberufs vergegenwärtigen. Von denen gibt es nämlich weitaus mehr, als man im Strudel des Alltags bemerkt. Man muss versuchen, sie mitten im alltäglichen Geschehen neu zu entdecken. Das Wiederentdecken von persönlichen 'Sternstunden' im Lehrerjob soll Thema sein.

Eine bewusste Konzentration auf die erfreulichen Momente gehört zur Achtsamkeit, die einen Ausgleich zu den Pflichten einer Lehrerin oder eines Lehrers schafft. Als Lehrkraft kann man aus  positiven Erlebnissen Kraft schöpfen und anstrengende Phasen im Beruf besser durchstehen. Hier erfährst du praktische Tipps, wie du die schönen Seiten des Lehrerlebens neu entdeckst.

Die kleinen Alltagsfreuden – wichtiger, als man denkt

Bei der Bewusstwerdung der kleinen Freuden des Alltags muss es nicht zwangsläufig um schulische Belange gehen. Es ist durchaus sinnvoll, während des Aufenthalts im Schulgebäude gezielt auf die Dinge zu schauen, die nichts mit Unterrichten zu tun haben. Sie zeigen uns, dass Arbeit nur ein Lebensbereich von vielen ist.

Ein frisch bepflanzter Schulgarten im Frühjahr, das schöne Wetter, obwohl die Woche neu beginnt oder ein erbauliches Gespräch mit einem Kollegen sind die kleinen Dinge, die auch den Alltag an der Schule lebenswert machen. Nehme dir einmal vor, mit einem offenen Blick für diese scheinbar nebensächlichen oder selbstverständlichen Dinge durch den Tag zu gehen. Am Ende des Tages kannst du sie auf einem Blatt Papier notieren und dir ihre Bedeutung für deine persönliche Zufriedenheit bewusst machen. Dabei wirst du merken, dass es sich keinesfalls um unwichtige Nebensächlichkeiten, sondern um echte Bereicherungen handelt.

Diese Betrachtungsweise bezieht sich auf die Alltagsfreuden unabhängig vom Beruf einer Lehrkraft. Sie 'verschönern' die Rahmenbedingungen eines Arbeitstages an der Schule. Die kleinen Freuden des Lehrberufs sind die Momente, in denen du erkennst, dass dein Einsatz im Klassenzimmer Wertschätzung erfährt. Nach Feierabend kannst du den Arbeitstag in Gedanken noch einmal durchgehen: Bei welchen Situationen des Tages empfindest du ganz spontan Freude oder sogar Glücksgefühle?

Falls du deinen Gedanken auf die Sprünge helfen musst, können dir die folgenden Stichpunkte eine Hilfestellung sein:

  • Jeder Tag ist wie eine Wundertüte und beginnt mit der Chance, positive Dinge wie eine erfolgreiche Projektarbeit oder ein Lob von den Kollegen erleben zu dürfen
  • Du teilst dein Fachwissen mit der Schülerschaft, hilfst ihnen auf dem langen Weg zum Abschluss und wirst für viele von ihnen eine enge Bezugs- und Vertrauensperson
  • Als Lehrerin oder Lehrer hast du die Möglichkeit, deine eigenen Ideen und Visionen in den Schulalltag einzubringen. Auf diese Weise kannst du selbst etwas Gutes bewirken und das Miteinander an der Schule gestalten

Optimismus als Grundlage für mehr Zufriedenheit

Deine innere Einstellung zum Alltag im Klassenzimmer lässt sich kleinschrittig verändern. Überlege in einer stillen Stunde, ob man dem Alltag an der Schule mit etwas mehr Optimismus begegnen kann. Die Erkenntnisse deiner Reflexion lassen sich im praktischen Kontext anwenden, auch wenn es etwas dauern kann, bis dir eine positivere Grundhaltung in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Oft bleiben uns negative Situationen länger im Gedächtnis als freudige Erlebnisse. Deshalb ist es Zeit für einen bewussten Perspektivwechsel. Du kannst dir am Beginn eines Tages vornehmen, mindestens drei Dinge zu finden, die dir Freude bereiten. Als alternative Übung stellst du dir eine Aufgabe vor, die du in deinem Beruf gerne machst und die dir leicht von der Hand geht. Der Gedanke an diese Tätigkeit ist für dich mit positiven Assoziationen verbunden. An einem arbeitsintensiven Tag kann man sich die Freuden des Lehrerjobs bewusst in Erinnerung rufen. Sie schaffen eine innere Distanz zu stressigen Situationen und helfen dir, den Blick für das Schöne in deinem Arbeitsalltag nicht zu verlieren.

Mitmenschen zu schätzen wissen

Die positive Grundeinstellung zum Beruf und Arbeitsalltag als Lehrkraft sollte auch den Umgang mit den Mitmenschen bestimmen. Denke einmal über die verschiedenen Persönlichkeiten nach, mit denen du in der Schule zusammenarbeitest. Dazu zählen sowohl Mitglieder aus dem Kollegium als auch die Schülerinnen und Schüler. Überlege dir im zweiten Schritt, welche charakterlichen Eigenschaften du an einzelnen Personen beider Gruppen besonders schätzt und weshalb du den Kontakt zu ihnen positiv bewertest.

Betrachte diese Menschen als Wegbegleiter, die dich mit neuen Impulsen und wertvollen Ratschlägen inspirieren. Solch eine Aufgeschlossenheit macht dich zu einer zugänglichen Person, der deine Mitmenschen Vertrauen schenken. Ähnlich wie eine optimistische Lebensweise legt auch dieses vertrauensvolle Verhältnis den Grundstein für mehr Zufriedenheit im Beruf.

'Retrospektive' auf die Berufswahl

Die Entscheidung, Lehrerin oder Lehrer zu werden, wird nicht unbedacht gefällt. Der Immatrikulation ins Studium auf Lehramt ging eine Phase der Reflexion voraus.

Versuche, dich an die Motive für deine Berufswahl zurückzuerinnern: Waren es deine eigenen Fachlehrkräfte mit ihrer mitreißenden Art oder der Wunsch, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zum Schulwechsel oder -abschluss ein Stück weit zu begleiten?

Stelle dir die folgende Frage: 'Warum bin ich immer noch gerne Lehrerin oder Lehrer?'. Bei der Fragestellung wird das Augenmerk ausschließlich auf die Gründe gelenkt, welche dich in deiner Berufswahl bestärken.

Die Antworten können lauten:

  • 'Ich bin nach wie vor gerne im Schuldienst, weil mir das Unterrichten einfach immer noch viel Spaß macht und ich an Herausforderungen wachsen kann'.
     
  • 'Ich bin immer noch gerne Lehrerin oder Lehrer, weil ich für mein Fach brenne'.
     
  • 'Mir macht die Arbeit als Lehrkraft nach so vielen Jahren immer noch Freude, weil der Austausch mit dem Kollegium und der Schülerschaft meinen Horizont erweitert'.

Ein Blick zurück, ein Blick vorwärts

Bei der Betrachtung der schönen Dinge im Lehrerleben spielen die zeitlichen Episoden eine Rolle. Neben der Gegenwart ist die Vergangenheit als 'Maßeinheit' für die positiven Aspekte des Lehrberufs entscheidend. Die Zukunft wird als dritter Zeitraum hinzugezogen.

Mit der Erinnerung an zurückliegende Ereignisse führst du dir die Quantität und Qualität der schönen Erlebnisse vor Augen. Bei der Gelegenheit empfiehlt sich die Überlegung, wie du als Lehrerin oder Lehrer selbst der Grund für erfreuliche oder überraschende Dinge warst. Das Wissen, selbst etwas Positives bewirkt zu haben, motiviert dich auch in Zukunft.

Die schönen Momente und Erfolgserlebnisse werden wieder einen Zettel geschrieben, der in der Tasche zwischen den Unterlagen und Büchern Platz findet. In der Pause oder in einer Freistunde kannst du den Zettel herausnehmen und die Stichworte im Stillen durchlesen. Neue Erlebnisse werden als Ergänzungen auf den Zettel geschrieben. Das Sammeln von schönen Ereignissen in schriftlicher Form führt dir die Häufigkeit  der freudigen Momente als Lehrperson vor Augen.

Die Schülerschaft als Vorbild nehmen

Lehrerinnen und Lehrer staunen nicht selten darüber, wie viel sie von ihren Schülerinnen und Schülern lernen können. Dabei geht es nicht allein um fachliche Themen: Wer seine Schützlinge beim neugierigen Ausprobieren von Chemieversuchen, Basteln für die kommende Weihnachtszeit oder anderen Aufgaben anleitet, kann sich an ihrer Offenheit für Neues und ihrer Freude über kleine Dinge ein gutes Beispiel nehmen.

Nimm dir ein paar Augenblicke Zeit, um die einzelnen Mitglieder der Schülerschaft im Fachunterricht zu beobachten. Wer fällt dir durch ein besonderes Maß an Kreativität, Motivation oder Interesse am neuen Thema auf? Im zweiten Schritt kannst du versuchen, diese positiven Eigenschaften auf deine eigenen Verhaltensweisen zu übertragen.

Wenn man sich als Lehrkraft eine 'kindliche' Freude am eigenen Fach bewahrt, geht man nicht nur mit mehr Engagement in den Tag, sondern versteht die Perspektive der Schülerschaft auf den Unterricht besser. Auch das Moderieren und aufmerksame Verfolgen von Unterrichtsgesprächen ist für dich als Fachlehrkraft von großem Wert: Höre dem Gespräch zwischen den Beteiligten nicht nur als 'Zaungast' zu, sondern bringe deine eigenen Meinungen, Standpunkte und Gedanken mit ein.  Auf diese Weise können auch Lehrende wieder zu Lernenden werden: Die Tatsache, dass deine Schülerschaft dich um ihre Erkenntnisse reicher machen kann, gehört zweifellos zu den schönen Seiten des Lehrerdaseins.

Ganz nebenbei erkennt man als Lehrperson die eigene, persönliche Bindung zur Schülerschaft. In deinem Berufsalltag solltest du dir immer wieder aufs Neue darüber im Klaren sein, wie wertvoll dieser Kontakt nicht nur für dich, sondern auch für die Schülerinnen und Schüler ist. Auch hier lohnt sich ein Rückblick auf vergangene Schuljahre:

  1. Welche Klassen und Kurse sind mir besonders im Gedächtnis geblieben und warum?
  2. Was habe ich mit den Kursen und Klassen erlebt?
  3. Welche Erlebnisse haben mich in Gedanken noch lange begleitet und geben mir Kraft bei der Bewältigung meines Arbeitsalltags?

Diese Betrachtungsweise hilft dir, den Beruf als Lehrkraft wie ein Mosaik aus einer Vielzahl an schönen Begegnungen, Gesprächen, Begebenheiten und Eindrücken anzuschauen.

Schlusswort

Der Beruf als Lehrperson ist ebenso fordernd wie erfüllend. Bereits in den ersten Wochen des Referendariats stellen angehende Lehrerinnen und Lehrer fest, dass ein großer Teil der Arbeit nach Schulschluss fortgesetzt wird. Genau deshalb kommt es auf eine ausgewogene und differenzierte Sichtweise auf den Arbeitsalltag als Lehrkraft an.

Eine positive und optimistische Grundeinstellung bedeutet nicht, negative oder verbesserungswürdige Aspekte des Lehrberufs zu ignorieren. Ohne den kritischen Blick auf unerfreuliche Erlebnisse ist keine Weiterentwicklung möglich.

Wer die schönen Seiten des Lehrerdaseins kennt, schätzt und als nicht selbstverständlich ansieht, hat die folgenden Gedankengänge verinnerlicht:

  • Ich gehe meiner Tätigkeit als Lehrkraft nach wie vor gerne nach.
  • Manches könnte noch besser funktionieren.
  • Vieles funktioniert aber schon besser als vorher.
  • Ich habe schon viele Ziele erreicht.
  • Der Rückblick auf meine Karriere rief mir viele schöne Erlebnisse in Erinnerung.
  • Ich kann mit Recht behaupten, dass die Arbeit als Lehrerin oder Lehrer für mich ein erfüllender Beruf mit vielen positiven Facetten ist.

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