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Zusammenarbeit von Lehrkräften und Eltern

6 min Lesedauer | 16.10.2024 | Helmut

Zusammenfassung

Die Rolle der Eltern ist nicht darauf beschränkt, die schulischen Leistungen ihres Kindes passiv zu beobachten. Im Gegenteil: Eltern sollen ein aktiver Teil des Bildungsprozesses sein. Wie du sie einbinden kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

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Die Schule allein kann und soll die Aufgabe, Kinder und Jugendliche zu gebildeten, verantwortungsvollen Erwachsenen zu formen, nicht allein stemmen. Eltern sind unsere engsten Verbündeten in diesem Prozess. Sie sind die ersten Vorbilder und Erzieher ihrer Kinder, lange bevor diese die Schulbank drücken. Daher ist die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus nicht nur wünschenswert, sondern essenziell. Eine starke Elternpartnerschaft fördert das schulische und soziale Wohl der Kinder. Doch wie gelingt eine solche Partnerschaft in der Praxis, und was können wir als Lehrerinnen bzw. Lehrer und Erziehungsberechtigte konkret dafür tun? In den folgenden Abschnitten möchte ich darauf näher eingehen.

Die Rolle der Eltern ist nicht darauf beschränkt, die schulischen Leistungen ihres Kindes passiv zu beobachten. Im Gegenteil: Eltern sollen ein aktiver Teil des Bildungsprozesses sein. Sie beeinflussen durch ihr Verhalten, ihre Kommunikation und die Unterstützung zu Hause direkt den Erfolg ihrer Kinder. Studien haben gezeigt, dass Kinder, deren Eltern sich aktiv für ihre Bildung interessieren, tendenziell bessere schulische Leistungen erbringen und ein höheres Selbstbewusstsein entwickeln.

Eltern bieten die emotionale Sicherheit, die Kinder brauchen, um sich in der Schule wohlzufühlen und erfolgreich zu lernen. Dabei geht es nicht nur darum, Hausaufgaben zu kontrollieren oder zu Elternsprechtagen zu erscheinen. Eltern, die Interesse am Schulalltag ihres Kindes zeigen, Fragen stellen und gemeinsame Lernzeiten schaffen, helfen ihren Kindern, eine positive Einstellung gegenüber Bildung zu entwickeln.

Ein Beispiel aus meinem Unterricht: Eine Mutter von einem meiner Schüler begann, täglich mit ihrem Sohn ein kurzes, zehn- bis fünfzehnminütiges Gespräch über seinen Schultag zu führen. Diese einfache Maßnahme verbesserte nicht nur seine schulischen Leistungen, sondern auch seine Motivation, da er wusste, dass seine Mutter bzw. Vater sich wirklich für das interessiert, was er lernt.

Kommunikation zwischen Schule und Erziehungsberechtigten

Eine der wichtigsten Grundlagen für eine erfolgreiche Elternpartnerschaft ist die Kommunikation. Ohne eine klare, offene und regelmäßige Kommunikation kann keine vertrauensvolle Zusammenarbeit entstehen. Wir als Lehrer bzw. Lehrerinnen haben die Verantwortung, den Eltern so viele Informationen wie möglich zu geben – sowohl über den schulischen Fortschritt ihrer Kinder als auch über potenzielle Schwierigkeiten. Gleichzeitig sollten Eltern auch die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und uns Feedback zu geben.

Hier kommt die Herausforderung ins Spiel: Wie gestalten wir die Kommunikation so, dass sie für beide Seiten effizient und sinnvoll ist? Häufig sind Elternabende oder Elterngespräche nicht ausreichend, um alle relevanten Themen abzudecken. Deshalb ist es wichtig, alternative Kommunikationskanäle zu schaffen. Digitale Plattformen, wie Schul-Apps oder E-Mail-Verteiler, ermöglichen es uns, Eltern schnell und unkompliziert zu erreichen. Diese Werkzeuge können genutzt werden, um Eltern auf dem Laufenden zu halten – sei es durch Berichte über die Leistungen ihrer Kinder, organisatorische Informationen oder Einladungen zu Veranstaltungen. Dies sollte zeitweilig gemacht werden, hier sollte man feinfühlig vorgehen, damit man die Eltern nicht stresst, mit zu vielen Mails.

Ein weiterer Aspekt der Kommunikation ist das Zuhören. Eltern sollten sich in der Kommunikation nicht bevormundet, sondern ernst genommen fühlen. Ein offenes Ohr für ihre Sorgen, Ängste und Wünsche ist der erste Schritt, um Vertrauen aufzubauen.

Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung durch Erziehungsberechtigte

Eltern sollten nicht nur als passive Teilnehmer im Bildungsprozess ihrer Kinder betrachtet werden, sondern als aktive Gestalter. Viele Eltern haben wertvolle Fähigkeiten und Perspektiven, die das schulische Leben bereichern können. Die Frage ist also, wie wir als Lehrer diese Ressourcen bestmöglich nutzen und Eltern einbinden können.

Ein besonders wirkungsvolles Mittel, um Eltern zu integrieren, sind gemeinsame Schulprojekte. Diese können von Eltern mitinitiiert und begleitet werden. Ob es sich um Projekttage, Schulfeste oder Workshops handelt – Eltern können auf vielfältige Weise mitwirken und ihre Expertise einbringen. Dies stärkt nicht nur das Gefühl der Gemeinschaft, sondern fördert auch das Verantwortungsbewusstsein der Kinder.

Ein gutes Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung: In meiner Schule haben wir ein Projekt gestartet, bei dem Eltern mit beruflicher Erfahrung in Handwerk, Kunst oder Technologie eingeladen wurden, Workshops für die Schüler anzubieten. Das Ergebnis war überwältigend: Die Schüler hatten die Möglichkeit, praxisnahe Fähigkeiten zu erlernen, und die Eltern fühlten sich enger mit der Schule verbunden. Dies sollte natürlich auf den Schultyp abgestimmt sein – hier sind meiner Meinung nach eher untere Schulstufen geeignet. Bei höheren Schulstufen kann es vielleicht irritierend wirken, wenn Eltern in die Schule kommen – Schüler und Schülerinnen sollten in den älteren Jahrgängen doch schon Eigeninitiative und Selbstständigkeit aufweisen.

Die Bedeutung von Vertrauen und Respekt in der Elternpartnerschaft

Vertrauen und Respekt bilden die Grundlage jeder Beziehung – das gilt auch für die Elternpartnerschaft. Ohne Vertrauen in die Fähigkeiten der Lehrer und Lehrerinnen oder in die elterliche Unterstützung, kann keine echte Zusammenarbeit entstehen. Eltern müssen darauf vertrauen können, dass wir als Lehrer bzw. Lehrerinnen im besten Interesse ihrer Kinder handeln. Umgekehrt müssen auch wir Lehrpersonen das Vertrauen haben, dass Eltern unsere Arbeit unterstützen und wertschätzen.

Es beginnt mit dem Respekt vor den unterschiedlichen Rollen: Lehrpersonen bringen das pädagogische Fachwissen und die Erfahrung mit, während Eltern das tiefere Verständnis für die Persönlichkeit ihres Kindes besitzen. Dieser gegenseitige Respekt sorgt dafür, dass beide Seiten voneinander lernen können und das Kind bestmöglich gefördert wird.

Herausforderungen bei der Einbindung von Erziehungsberechtigten

Natürlich gibt es auch Hindernisse, die einer guten Elternpartnerschaft im Weg stehen können. Berufliche Verpflichtungen, Zeitmangel, Sprachbarrieren oder kulturelle Unterschiede können die Einbindung von Eltern erschweren. Gerade in diesen Fällen ist es unsere Aufgabe, Wege zu finden, wie wir diese Hürden überwinden.

Ein Beispiel, das ich erlebt habe: Eine Schülerin aus einer Familie, die kaum Deutsch sprach, hatte zunehmend Schwierigkeiten, dem Unterricht zu folgen. Die Kommunikation mit den Eltern gestaltete sich schwierig, weil sie sich im deutschen Schulalltag nicht zurechtfanden. Eine Lösung war, die Schule als offenen Ort zu gestalten, an dem Eltern auch Unterstützung in ihrer Muttersprache bekamen. Mit Hilfe eines ehrenamtlichen Dolmetschers und einem informellen Elternabend in der Muttersprache, konnten wir Brücken bauen und den Zugang erleichtern.

Erfolgreiche Beispiele für Elternengagement in Schulen

Es gibt viele Erfolgsgeschichten, die zeigen, dass Elternengagement den Unterschied machen kann. In einer Grundschule, hörte ich von einem Kollegen, dass die Initiative einer Gruppe engagierter Eltern zu einem erfolgreichen Mentoring-Programm einluden. Die Eltern nahmen sich Zeit, um als Lesepaten oder Hausaufgabenhelfer zu fungieren. Diese Unterstützung war besonders für Kinder mit Lernschwierigkeiten ein großer Gewinn, da sie zusätzliche individuelle Förderung erhielten.

Das Schöne daran war, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur schulische Fortschritte in weiterer Folge machten, sondern auch ihr Selbstbewusstsein wuchs. Das Engagement der Eltern zeigte ihnen, dass sie wertvolle Unterstützung bekommen und nicht allein sind. Eine echte Win-Win-Situation für alle Beteiligten!

Strategien zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern

Damit die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrpersonen langfristig erfolgreich bleibt, bedarf es klarer Strukturen und Strategien. Ein regelmäßiger Austausch – sei es in Form von Elternabenden, Einzelgesprächen oder schriftlichen Rückmeldungen – ist unerlässlich. Doch es geht nicht nur um die Häufigkeit der Kommunikation, sondern auch um deren Qualität.

Wir sollten Eltern nicht nur dann kontaktieren, wenn es Probleme gibt. Positive Rückmeldungen stärken das Vertrauen und sorgen für ein angenehmes Verhältnis. Auch sollten Eltern in Entscheidungsprozesse mit eibezogen werden, sei es bei der Entwicklung neuer Projekte oder bei der Lösung von Problemen. Meiner Erfahrung nach, kann dies sehr hilfreich sein, wenn Eltern diese Möglichkeit bekommen und letztendlich auch annehmen.

Ressourcen und Unterstützung für Erziehungsberechtigte

Eltern brauchen oft gezielte Unterstützung, um ihre Rolle als Bildungsbegleiter optimal ausfüllen zu können. Informationsabende, Workshops und leicht zugängliche Materialien können hier wertvolle Hilfe leisten. Es ist unsere Aufgabe, diese Angebote regelmäßig bereitzustellen und Eltern aktiv zu ermutigen, sie in Anspruch zu nehmen.

Ein gelungenes Beispiel ist ein Workshop zur Medienkompetenz, den wir an unserer Schule für Eltern organisiert haben. Viele Eltern waren dankbar für die Informationen, wie sie ihre Kinder im Umgang mit digitalen Medien unterstützen können, und fühlten sich danach sicherer im Umgang mit dem Thema.

Fazit: Gemeinsam für die Bildung unserer Kinder – Eine starke Partnerschaft

Die Bildung unserer Kinder ist eine gemeinsame Aufgabe, die nur im Zusammenspiel zwischen Eltern und Lehrpersonen optimal gelingen kann. Beide Seiten haben das gleiche Ziel: den schulischen und persönlichen Erfolg des Kindes. Damit das gelingt, braucht es Vertrauen, Respekt und vor allem eine offene Kommunikation.
Eltern, Lehrerinnen und Lehrer bringen jeweils unterschiedliche Stärken und Perspektiven mit. Während wir als Lehrpersonen das pädagogische Fachwissen haben, kennen Eltern ihr Kind am besten und verstehen dessen persönliche Bedürfnisse. Diese beiden Seiten sollten nicht getrennt voneinander agieren, sondern Hand in Hand arbeiten.

Eine gut funktionierende Elternpartnerschaft bedeutet, dass beide Seiten sich als Partner auf Augenhöhe begegnen. Eltern sollten aktiv in den schulischen Prozess eingebunden werden, nicht nur bei Problemen, sondern auch bei Erfolgen. Gleichzeitig müssen wir Lehrer den Eltern Orientierung und Unterstützung bieten, damit sie ihre Kinder bestmöglich begleiten können.

Am Ende profitieren nicht nur die Schülerinnen und Schüler von einer starken Eltern-Lehrer-Beziehung, sondern auch wir Lehrpersonen, da eine gute Zusammenarbeit das schulische Umfeld positiv beeinflusst und unser Engagement stärkt. Gemeinsam schaffen wir die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche und erfüllende Schulzeit unserer Kinder.

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