#Referendariat

Lehrerkonferenzen für Einblicke in den Job

8 min Lesedauer | 26.09.2024 | Nina

Zusammenfassung

Hier erfährst du, was dich als Referendarin oder Referendar in einer Lehrerkonferenz erwartet und welchen Zweck die Gespräche 'in der großen Runde' verfolgen.

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Der Terminkalender von Lehrerinnen und Lehrern ist prall gefüllt. Auch Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst kommen während des Referendariats mit schulischen Verpflichtungen wie der Teilnahme an Konferenzen in Berührung. Bei einer Lehrerkonferenz finden sich in der Regel alle Mitglieder des Kollegiums ein. Neben den teilnehmenden Lehrpersonen sind die Gesprächsleitung und der Protokollant anwesend.

Was ist das Wesentliche einer Lehrerkonferenz?

Der Name des schulinternen Anlasses nimmt ein grundlegendes Merkmal vorweg. Bei der Zusammenkunft sind die Lehrerinnen und Lehrer einer Schule anwesend. Gemeinsam setzen sie sich mit Thematiken auseinander, welche die gesamte Schule oder einzelne Klassenstufen betrifft. In anderen Fällen beziehen sich die Gesprächsinhalte ausschließlich auf Belange oder Anliegen der Lehrerschaft. In dem Dialog mit den Kolleginnen und Kollegen tragen die Anwesenden ihre Argumente zusammen, um eine zufriedenstellende Lösung zu finden.

Es wird zwischen Gesamt- und Teilkonferenzen unterschieden. Bei einer Gesamtkonferenz kommen alle Lehrerinnen und Lehrer zusammen. Eine Teilkonferenz richtet sich nur an einige ausgewählte Mitglieder des Kollegiums (z. B. ausschließlich an Lehrerinnen und Lehrer bestimmter Klassenstufen). In der Regel ist ein Mitglied aus der Schulleitung für die Moderation der Konferenz zuständig. Bei Teilkonferenzen kommt diese leitende Funktion oftmals einer Fachlehrkraft zu. Der Protokollant schreibt die Argumente der einzelnen Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer in kurzen, aussagekräftigen Stichworten mit.

Die Häufigkeit der Konferenzen hängt von der jeweiligen Schulform ab. An Grundschulen finden Lehrerkonferenzen tendenziell in engeren zeitlichen Abständen statt als an den weiterführenden Schulen. Zwei Konferenztermine im gesamten Schuljahr gelten als gesetzlich verordnete Mindestanzahl.

Beispielhafter Ablauf einer Lehrerkonferenz

  • Begrüßung der Anwesenden
  • Präsentation der Programmpunkte
  • Besprechen der einzelnen Punkte im Plenum
  • Resümee der Diskussion
  • ggf. Ausblick auf kommende Termine oder Veranstaltungen

Es ist durchaus üblich, dass zu Beginn der Konferenz über allgemeine Themen gesprochen wird, die keinen inhaltlichen Bezug zu den darauffolgenden Programmpunkten aufweisen. Auf diese Weise schafft die Gesprächsleitung einen gelungenen Einstieg.

Im zweiten Schritt werden die Programmpunkte vorgestellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren, welche Inhalte sie in der Konferenz erwarten. Ein kurzer Ausblick auf die Themen ermöglicht einen besseren Überblick über den gesamten Gesprächsablauf.

Nach der Einführung werden die Punkte auf der Programmliste im Plenum gesprochen. Die Gesprächsleitung achtet darauf, dass jede anwesende Person zu Wort kommt und ihren Beitrag zum Dialog leisten darf. Darüber hinaus muss das Gespräch eine inhaltliche Struktur aufweisen: Erst wenn ein Programmpunkt abgeschlossen ist und eventuelle Rückfragen beantwortet wurden, wird mit dem nächsten Thema begonnen.

Die Phase der Diskussion endet mit dem Resümee. Hier werden die Ergebnisse aus der intensiven Auseinandersetzung mit den Themen zusammengetragen und häufig von der Gesprächsleitung in eigenen Worten kurz zusammengefasst. Der Protokollant notiert die Ergebnisse der Lehrerkonferenz in Stichworten, um sie anschließend in ausformulierten Sätzen zu Papier zu bringen.

Welchen Zweck verfolgen Lehrerkonferenzen?

Es gibt nicht die eine Lehrerkonferenz. In jeder Konferenz befassen sich die Anwesenden mit unterschiedlichen Themen. Der Zweck aller Konferenztermine besteht darin, die teilnehmenden Personen umfassend über einen Sachverhalt zu informieren.

Bei den Zusammenkünften im Lehrerzimmer werden Programmpunkte angesprochen, welche sich auf aktuelle oder zukünftige Anlässe beziehen. Vor der Vergabe von Halbjahres- oder Abschlusszeugnissen finden Zeugniskonferenzen statt, bei denen die Noten der einzelnen Klassenmitglieder eingetragen werden.

Der 'öffentliche' Charakter von Lehrerkonferenzen macht die Gesprächsinhalte transparent. Jedes Mitglied aus dem Plenum hat die Gelegenheit, sich mit eigenen Ansichten, Anregungen oder Ideen in den Gesprächsverlauf einzubringen.

Welche Themen sind typisch für solche Anlässe?

Die Programmpunkte mitsamt den dazugehörigen Fragestellungen unterscheiden sich je nach thematischem Schwerpunkt der Konferenz. Deshalb wird an dieser Stelle lediglich auf beispielhafte Themen eingegangen, welche jedoch eine immer wiederkehrende Konstante in Bezug auf Lehrerkonferenzen sind. Die Beispiele sind Themen für Gesamt- und Teilkonferenzen.

Thematische Schwerpunkte von Lehrerkonferenzen

  • Organisation und/oder Finanzierung von Schulveranstaltungen
  • Maßnahmen zur Prävention und Intervention von Mobbing
  • Präsentation und Erörterung neuer Ansätze im pädagogisch-didaktischen Bereich
  • Interne Umstrukturierungen (personelle Veränderungen etc.)
  • Kooperationen mit anderen Bildungsträgern und Förderern
  • Vergabe von Zeugnisnoten (Zeugniskonferenz)

Allen Themen ist gemein, dass sie einer umfangreichen Vor- und Nachbereitung bedürfen. Für beide Phasen nimmt man sich im Rahmen einer Lehrerkonferenz Zeit. Der Austausch über das Konferenzthema geht auf eine demokratische Gesprächskultur zurück: Jede Lehrkraft vertritt zu den Programmpunkten ihre persönliche Meinung oder bereichert den Dialog mit Ideen, die neue Perspektiven auf den Sachverhalt eröffnen. Die Gesprächsleitung moderiert die Diskussion und wägt die unterschiedlichen Argumente ab.

Die Planung und finanzielle Realisierung von Projekten wie Schulfesten sind ein häufiger Themenschwerpunkt von Lehrerkonferenzen. Bei der Konferenz werden die Zuständigkeitsbereiche der mitwirkenden Klassen verteilt, über Möglichkeiten zur Finanzierung beraten oder Vorschläge für die Gestaltung des festlichen Anlasses gesammelt.

Konferenzen mit dem Schwerpunkt auf Prävention oder einer effektiven Gestaltung des Unterrichts behandeln Themen aus den Bereichen der Didaktik und Pädagogik. Mit der Integration neuer pädagogischer Ansätze in den Unterrichtsablauf passt sich die Schule den gesellschaftlichen Strukturen unserer Zeit an. Methoden aus früheren Jahren werden von modernen Lehransätzen abgelöst.

Umstrukturierungen betreffen das Personal, die Räumlichkeiten der Schule oder Regelwerke wie die Schulordnung. Kooperationen mit Förderern sind langfristig angelegte Projekte, bei denen die Schule eine Partnerschaft mit Förderkreisen oder auch Privatpersonen eingeht. Die Förderer unterstützt die Schule in Form von finanziellen Zuwendungen.

Die Notenvergabe vor den Zeugnisferien ist ein klassisches Beispiel für eine Gesamtkonferenz. Hier werden die Zeugnisnoten für jeden Kurs und jede Klasse festgelegt. Bei der Konferenz sind nicht nur die Schulleitung, sondern in vielen Fällen auch Mitglieder der Elternvertretung anwesend.

Arbeitsmaterial für eine Lehrerkonferenz - Checkliste

  • Mappe mit den erforderlichen Unterlagen (z. B. Notenübersicht für die betreffenden Klassen- oder Kursmitglieder)
  • Schreibmaterial oder alternativ ein Tablet
  • Trinkflasche
  • digitale oder handschriftliche Stichpunkte und Fragestellungen, die man bei der Konferenz zur Sprache bringen möchte

Das Vorlegen beziehungsweise Vorhandensein von Dokumenten sorgt für die notwendige Transparenz. Bei Zeugniskonferenzen wird die Notenvergabe beispielsweise mit einem Notenspiegel begründet. Deshalb bringt jede Lehrkraft ihre Unterlagen mit in die Konferenz.

Stift und Papier oder ein Tablet finden ebenfalls als Arbeitsmaterial Verwendung. Zubehör zum Schreiben wird bei einer zeitintensiven Diskussion benötigt, um relevante Argumente, themenspezifische Fragestellungen oder bemerkenswerte Gesprächsergebnisse zu notieren. So geraten auch nach der Konferenz keine wichtigen Inhalte aus dem Gespräch in Vergessenheit.

Je nach Umfang der Programmpunkte dauern Lehrerkonferenzen zwischen 90 und 120 Minuten. In Ausnahmefällen geht die Dauer über die Grenze von zwei Stunden hinaus. Während des Gesprächs mit den Mitgliedern aus dem Kollegenkreis beugt frisches Wasser oder warmer Tee einem trockenen Hals vor.

In jeder Lehrerkonferenz kommt es zu Verständnisfragen oder Einwänden. Unklarheiten und Rückfragen lassen sich auf einem Blatt Papier oder auf dem Laptop als Stichpunkte aufschreiben. Sie dienen als Gedächtnisstütze während des Gesprächs.

Welchen Nutzen haben Lehrerkonferenzen für Referendare?

Referendarinnen und Referendare sind vollwertige Mitglieder des Lehrerkollegiums. Aus diesem Grund nehmen auch sie an den Konferenzen teil.

Mit der Teilnahme an einer Lehrerkonferenz lernen die Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst die Gesprächskultur an ihrer neuen Schule aus einem besonderen Blickwinkel kennen. Ihnen wird die Gelegenheit geboten, die Kolleginnen und Kollegen bei dem intensiven Austausch über ein bestimmtes Thema zu erleben.

Neben der Kommunikation im Kollegium haben die Programmpunkte der Konferenz eine besondere Aussagekraft: Als Referendarin oder Referendar kannst du anhand der Gesprächsthemen beurteilen, auf welche Aspekte in der Schule Wert gelegt wird. Wenn in fast jeder Lehrerkonferenz die Organisation eines Jahrgangs- oder Schulfestes einen Programmpunkt darstellt, spielt die Schulgemeinschaft außerhalb des Unterrichts eine wichtige Rolle. Schulveranstaltungen dienen der Verbesserung oder Aufrechterhaltung eines harmonischen Zusammenlebens.

Andernfalls machen Themen wie Unterrichtsmethoden oder neue pädagogische Ansätze einen Großteil der Programmpunkte aus. Solch eine thematische Gewichtung zeigt den herausgehobenen Stellenwert von Leistungen und deren Beurteilung sehr deutlich. Beide Situationen lassen Erkenntnisse über das Wertesystem der jeweiligen Schule zu. Im ersten Beispiel sind sich die Lehrerinnen und Lehrer über die Bedeutung von festlichen Veranstaltungen zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls bewusst und integrieren sie in den Ablauf der Konferenz. Das zweite Fallbeispiel lässt ein Augenmerk auf die Vermittlung von didaktischen Kompetenzen erkennen.

Während des Austauschs mit anderen Lehrpersonen lassen die Kolleginnen und Kollegen ihre Expertise als Gesprächspartner erkennen. Solche Erkenntnisse machen eine komplexere Betrachtungsweise ihrer charakterlichen Eigenschaften möglich. Das Gesprächsverhalten der Anwesenden deckt sich mit den bisherigen Erfahrungen, die man bisher mit den einzelnen Personen gemacht hat oder sorgt für überraschende Feststellungen - im positiven wie im negativen Sinn.

Schlusswort

Lehrerkonferenzen sind interne Veranstaltungen, bei denen organisatorische Dinge gemeinsam besprochen, geplant und umgesetzt werden. Bei Gesprächsterminen zur Nachbereitung steht das Resümieren im Vordergrund. Die Anwesenden tauschen sich darüber aus, ob die angestrebten Ziele erfolgreich umgesetzt wurden.

Die Teilnahme an einer Lehrerkonferenz ist für Referendarinnen und Referendare ebenso verpflichtend wie für alle anderen Mitglieder des Lehrerkollegiums. Es ist für alle Beteiligten ratsam, die Konferenzen nicht als unliebsame Pflichttermine zu betrachten, sondern sich ihren Zweck zu vergegenwärtigen: Jeder Lehrerkonferenz liegt ein inhaltliches Programm zugrunde. In den Zusammenkünften mit dem Kollegenkreis nimmt man sich ausreichend Zeit, um die Themen der Konferenz differenziert zu besprechen. Bei dem Gespräch haben alle Anwesenden die Möglichkeit, mit ihren Argumenten einen Beitrag zur gelungenen Diskussion zu leisten. Deshalb sind solche Konferenzen etwas Sinnvolles im Schulalltag, was durchweg positiv zu bewerten ist.

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